- δίκη
- δίκη, ἡ, die Sitte, der Brauch, die Weise, das Recht; vgl. das Latein. indĭco, dīco. (1) die Sitte, der Brauch, die Weise, das Herkommen; αὕτη δίκη ἐστὶ βροτῶν, ὅτε κέν τε ϑάνωσιν, das ist die Art und Weise, das Geschick der Sterblichen; δίκη δμώων, μνηστήρων, ϑεῶν, γερόντων, das eigentümlich, herkömmlich den Sklaven, Greifen etc. Zukommende; ἡ γὰρ δίκη, ὁππότε, so pflegt es zu gehen, wenn. Dah. δίκην, adv., nach Art u. Weise, wie; bes. bei Vergleichen mit lebenden Wesen, λακοιο δίκαν, wie ein Wolf, nach Wolfesart. (2) die Gerechtigkeit, personifiziert als T. des Zeus u. der Themis; das göttliche u. menschliche Recht; der βία entgegengesetzt; δίκης ἐπιδευές, des Rechts ermangelnd, es entbehrend; δίκην ἰϑαντατα εἰπεῖν, am besten Recht sprechen. Als adverbiale Vrbdgn merke man: ἐν δίκῃ, im Recht, gerecht. Im plur. = Rechtspflege. So δίκαι σκολιαί, ungerechte Verwaltung des Rechts. (3) Rechtssache, Prozess; διὰ δίκης ἰὼν πατρί, anklagend, ; δίκην ἔχειν, einen Prozess haben, verklagt sein; die Prozesshandlung selbst, ; πρὸ δίκης, von gerichtlicher Entscheidung; δίκη γίγνεται, die Sache kommt zur richterlichen Entscheidung; δίκην εἰπεῖν, causam dicere, seine Sache vor Gericht führen. Bei den Athenern ist δίκη in engerem Sinne u. im Ggstz von γρᾳφή = die Privatklage. (4) die richterliche Entscheidung, Strafe, Buße; am gewöhnlichsten δίκην δοῠναι, die Strafe leiden, die Buße entrichten; δίκην διδόναι ὑπό τινος, bestraft werden; δίκην διδόναι καὶ λαμβάνειν παρ' ἀλλήλων, allgemeiner: Recht geben u. empfangen; bes. von den athenischen Bundesgenossen, welche nach Athen kamen u. dort ihre Prozesse führen u. entscheiden lassen mußten, wie δίκας διδόναι ἤϑελον παρά τινι, sich einem Gerichte unterziehen; δίκην ἔλαβε, er erhielt seine Strafe; δίκην ἑλέσϑαι, ἔχειν, Genugtuung erhalten, haben
Wörterbuch altgriechisch-deutsch . 2010.